Pressemitteilung, 29. Juni 2025

WINDKRAFT-Fans holen WELTREKORD nach Deutschland

598 Personen beim GRÖSSTEN LEBENDIGEN WINDRAD der WELT schlagen Rekordhalter Österreich / Windkraft als saubere, günstige, wertschöpfende & friedensfördernde Energie

Presse-BILDER & Drohnen-VIDEOS 4K ab ca. 18:00 Uhr: https://t1p.de/53d72

Das Drohnen-Video belegt es: 598 Menschen gruppieren sich zu einer 50 Meter große Silhouette eines lebendigen Windrades auf der Festwiese in Herrenberg. Auf das Kommando „Wind weht“ setzen sich die Flügel-Leute synchron in Bewegung: Der lebende Rotor rotiert. Fünf Umdrehungen. Damit ist der amtierende Weltmeister Österreich seit heute geschlagen. Im Rahmenprogramm beleuchteten Rednerinnen und Redner die Vorteile lokaler Windräder für Kommunen, Bürgerinnen und Bürger, lokale Wirtschaft, Klima und Friedenssicherung. Organisiert wurde das Event von sechs Windkraft-Initiativen/Energiegenossenschaften und befreundeten Organisationen im Dreieck Stuttgart, Schwarzwald und Schwäbische Alb.

Ein Jubel aus fast 600 Kehlen brandet auf, als das lebendige Windrad mit seinem Weltrekord wieder zur Ruhe kommt. „Wir sind einfach nur glücklich, wir haben es geschafft“, freut sich Eva Lang von der BI Rückenwind Herrenberg, die den Rekord mit organisierte. "Jetzt sind es noch zwei Wochen bis zum Windkraft-Bürgerentscheid in Herrenberg. Wir sind überzeugt, dass die heutige Aktion dem einen Schub gibt, machen aber auch mit Informationsständen in der Stadt weiter."

„Der heutige Tag ist ein Fest und er zeigt, was passiert, wenn Menschen zusammenstehen und sich FÜR etwas einsetzen statt dagegen“, strahlt Klaus Weingärtner, ebenfalls Rückenwind Herrenberg. „Wir haben ein Zeichen gesetzt für einZeitalter, in dem Energie regional und preisgünstig produziert wird, in dem Kommunen dringend benötigte Einnahmequellen erhalten, in dem Gewinne und Wertschöpfungen vor Ort und in Deutschland bleiben und so zur politischen Unabhängigkeit unseres Landes beitragen.“

Belegen ließe sich dies auch in Zahlen: 69 Milliarden gab die Bundesrepublik im vergangenen Jahr für Erdgas, Erdöl und Kohle aus, so der Jahresbericht deutscher Energieversorger in der AG Energiebilanzen. Und so gehe das Jahr für Jahr. 

Geld verdienen statt auszugeben ist deshalb auch ein weiteres Anliegen der Veranstalter: „Unter dem Motto „Energie für Bürgerinnen und Bürger“ werben wir für Betreibermodelle, bei denen Menschen wie du und ich vor Ort direkt von den Einnahmen profitieren können“, so Angela Patka von ProWindkraft Neckar-Alb. „Dies kann z.B. durch Genossenschaftsanteile oder andere Formen der Beteiligung geschehen.“


Reden zu bisherigen Erfolgen & süddeutscher Zögerlichkeit

Ergänzt wurde das Event durch ein Familienprogramm, eine mehrstündige Sternradtour mit 10 Routen und mehrere Redebeiträge:

In seinem „Gruß an euch Südländer aus Ost-Friesland“ lud der norddeutsche Fiete van Dyke die Bedenkenträger der Windenergie dazu ein, mit Menschen ins Gespräch zu gehen, die bereits in der Nähe großer Windräder wohnten. 

Deren Erfahrungen seien nämlich überwiegend positiv, insbesondere dann, wenn sie vom Gewinn der Anlagen „ook wat afkriegen.“ Die Abwägung beim Natur- und Umweltschutz sei wichtig, aber es werde unter den Skeptikern auch viel „dumm Tüch“ erzählt. Da müsse man ein „waches Auge behalten“. Im Norden gäbe es viel Erfahrung und auch Verständnis für Bedenken, jedoch hätten sich die Gemüter bezüglich der Windenergie längst beruhigt.

Windrad – Kultur – Schloss – und Wein: So ist Ingersheim“ zitierte Dieter Hallmann den Slogan seiner Heimatgemeinde Ingersheim. Vor 12 Betriebsjahren habe die Energiegenossenschaft Ingersheim und Umgebung eG mit inzwischen 362 Mitgliedern dort eines der ersten Bürger-Windräder Baden-Württembergs errichtet. Seither bietet die Energiegenossenschaft regelmäßige VHS-Kurse und Führungen für Schulklassen, Vereine u.a..

„Mittlerweile haben wir ein großes Vertrauen der Bevölkerung in unserem Projekt und Konzept. Wir haben keine Beschwerden mehr und keine Gegnergruppen und keinen Wertverlust von Immobilien. Es gibt keine toten Vögel oder Fledermäuse, was wir dank dreijährigem Monitoring auch objektiv nachweisen konnten. Stattdessen zahlen wir unseren Mitgliedern Dividenden von 1,5 bis 4% pro Jahr und jährliche Gewerbesteuer an die Kommune. Ergebnis: 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung vor Ort wünschen sich inzwischen ein weiteres Windrad“, so der Vorstand der Energiegenossenschaft Ingersheim und Umgebung.


Internationale Perspektive und Ermutigung der Ministerin

Eine internationale Perspektive ergänzte Ina Niedrich von der humanitären Hilfsorganisation „Drei Musketiere Reutlingen e.V.“. Die NGO hilft nach Eigenaussage „dort, wo andere nicht helfen“, z.B. in Kriegsgebieten, nach Naturkatastrophen oder auf der Flucht. „Energie ist nicht neutral. Wenn wir Gas, Öl und Kohle aus autokratischen Staaten kaufen, dann finanzieren wir nicht nur unsere Heizungen – sondern auch Panzer, Raketen und Propaganda. Wer fossile Brennstoffe kauft, kauft Krieg mit ein!“

Als Beispiel verwies Niedrich auf die EU, die trotz mehrerer Sanktionspakete im Jahr 2024 für 233 Milliarden Euro russisches Öl importiert habe. „Fossile Energie ist nicht nur klimaschädlich – sie ist brandgefährlich für den Frieden.“

Gute Nachrichten brachte eine Frau mit, die als Gast zur Aktion dazugestoßen war: Die Umweltministerin des Landes Baden-Württemberg, Thekla Walker: „Es gibt aktuell 800 Windräder in Baden-Württemberg, 1.200 sind in Planung. Wir haben den Turnaround geschafft. Nun heißt es: dranbleiben und die Planung auch umsetzen“, so die Ministerin. „Es gibt keine günstigere Art, Energie zu erzeugen, als mit erneuerbaren. Das ist ein Fakt.“


Wien nimmt die Niederlage sportlich

Die bisherigen Weltrekordhalter in Österreich nahmen die Challenge aus Deutschland sportlich: „Wir freuen uns über die ambitionierten Pläne der Windfreunde in Deutschland. Viel Erfolg mit der Initiative, wir sind gespannt auf das Ergebnis“ hatte Martin Jaksch-Fliegenschnee von der österreichischen Interessengemeinschaft Windkraft bereits im Vorfeld wissen lassen. Und eine Revanche nicht ausgeschlossen: „Challenge accepted! Mal schauen, wie lange ihr den Rekord dann halten werdet.“

Jaksch-Fliegenschnee war einer der Organisatoren, die beim Wiener Weltrekord 2017 über 260 begeisterte Menschen aus ganz Österreich auf dem Heldenplatz zusammengeführt hatte. „Gemeinsam haben wir ein riesiges, lebendiges Windrad gebildet. Das war ein starkes Zeichen: Die Bevölkerung steht hinter der Windkraft und sieht ihre Zukunft in erneuerbaren Energien.“

„Dank dieser Aktion kam Schwung in den Windkraftausbau: Die Warteschlange bei Genehmigungsverfahren wurde abgebaut, und die Windkraft bekam Rückenwind. Wir konnten also nicht nur ein Zeichen setzen, sondern auch konkret etwas bewegen“, erinnert sich der Organisator


Anspruch der Herausforderer: Größer & technisch anspruchsvoller

Wobei die Latte inzwischen ganz schön hoch hängt: Das neue Rekord-Windrad ist nicht nur größer und aus mehr Personen zusammengesetzt: Mit den drehenden Flügeln war es auch technisch anspruchsvoller.

„Wir haben den Wiener Rekord im Vorfeld genau analysiert“, berichtet Felix Beslmeisl, einer der Hauptinitiatoren von Windkraft BB aus Böblingen. „In Österreich standen die Menschen in Form eines Windrades und bliesen kleine Hand-Windrädchen mit Dynamo an, die dadurch aufleuchteten. Für uns war von Anfang klar: Wir wollen, dass sich bei unserem Windrad der Rotor tatsächlich dreht.

Für die Umsetzung entwarfen Jürgen Böhringer und Michael Lamparter als technisches Projekt-Duo ein flexibles Windrad-Gerüst aus Führungsseilen mit Zusatz-Tauen als Abstandshalter. Um sicher zu gehen, dass die Technik funktioniert, hatten die zwei Mitglieder von Windkraft BB zwei Wochen zuvor eine technische Generalprobe mit 30 Freiwilligen durchgeführt.

„Die gute Vorbereitung hat sich jedenfalls ausgezahlt“, so Lamparter, der das Windkraft-Ballett per Lautsprecher choreografiert hatte. „Wir sind nicht nur Rekordhalter, wir haben auch eine fantastische Dokumentation davon“, ergänzt Drohnen-Pilot Böhringer.



HINTERGRUND: Aktionsgemeinschaft „GRÖSSTES LEBENDIGES WINDRAD der WELT“ 
Der Rekordversuch wird u.a. getragen von den Initiativen Rückenwind Herrenberg, Windkraft Böblingen, ProWindkraft Neckar-Alb, Energiegenossenschaft Erneuerbare Energien eG, Pro Wind Sulz a.N., Teckwerke Bürgerenergie Genossenschaft und befreundeten Organisationen. 



WEITERE INFOS:

Schreib Geschichte! 
Sei dabei beim WELTREKORD „Größtes lebendiges Windrad der Welt“

Sonntag, 29. Juni 2025 Festwiese Stadt Herrenberg
13:00 Start Info & Kulturprogramm | 15:00 Start Weltrekord
 

Zusammen setzen wir ein Zeichen für Windkraft als saubere und günstige Zukunftsenergie. Gleichzeitig fordern wir Betreibermodelle, bei denen Bürgerinnen und Bürger, Gewerbe und Kommunen vor Ort direkt von den Gewinnen profitieren können. 

Dazu stellen wir uns mit mehreren 100 Menschen in Form einer Windkraftanlage auf. Gemeinsam laufen wir synchron so, dass sich die Rotoren drehen. 
Davor/Danach gibt‘s Live-Musik & Infos, Essen & Trinken, Familienprogramm…

Den aktuellen Rekord, den es zu schlagen gilt, hält die österreichische IG Windkraft. Diese hatte 2017 über 260 Menschen zu einem lebendigen Windrad auf dem Wiener Heldenplatz zusammengeführt. 
Sei dabei. Wir knacken den Weltrekord!

Datum: So. 29. Juni 2025
Zeit: 13:00 Info-/Kulturprogramm | 15:00 Start Weltrekord
Ort: Festwiese Herrenberg, Jahnweg, 71083 Herrenberg

Initiiert wird der Rekordversuch als Gemeinschaftsaktion mehrerer Windkraft-Initiativen zwischen Schwäbischer Alb und Schwarzwald plus befreundeter Organisationen (s.u.).

Wie ihr mitmachen (und gerne auch mit vorbereiten) könnt

Einfach vorbeikommen, den Nachmittag mit uns genießen und zwischen Infos & Kultur mal eben REKORDGESCHICHTE schreiben. Bitte tragt dazu möglichst farbenfrohe Kleidung.

Du willst mithelfen 

  • bei der Vorbereitung?
  • mit einem Beitrag zum Kultur-/Kinderprogramm?
  • mit einem Infostand deiner Organisation?
  • indem deine Organisation als Unterstützerin mit Logo auf der Homepage auftritt?

Wir freuen uns! Bitte schreib direkt an unsere Freund:innen vor Ort, die BI Rückenwind Herrenberg: https://www.rueckenwind-herrenberg.de/kontakt

Wo die Aktion stattfindet und wie ihr hinkommt

Adresse für Navi & Co:

Festwiese Herrenberg, Jahnweg, 71083 Herrenberg

Anreise per Zug: 

15 min. zu Fuß von Bhf Herrenberg. 
von Stuttgart Hbf: halbstündlich mit S1 ab 12:05 (39 min.), stündlich mit Regionalexpress ab 12:17 (31 min.)

von Tübingen Hbf: halbstündlich ab 12:11 (30 min.)

von Reutlingen: stündlich ab 11:49 (52 min., Umstieg in Tü)

Anreise per Auto:

Kostenlose Parkplätze gibt es genau gegenüber der Festwiese auf dem Parkplatz an der Stadthalle (Jahnweg 7, 71083 Herrenberg). Weitere Parkplätze mit Parkgebühren z.B. im Parkhaus Seeländerplatz (Stadthallenstr. 5, 71083 Herrenberg)

Was wir wollen

Wir setzen auf Windkraft und erneuerbare Energien, weil wir als Bürgerinnen und Bürger vor Ort von dezentraler Energieerzeugung ökologisch, wirtschaftlich und finanziell profitieren wollen. Und um nicht weiter jedes Jahr Milliarden für fossile Energieträger auszugeben, die meist auch noch diktatorische Regime stärken.

Wir wollen

  • eine klimafreundliche, wirtschaftliche, soziale und ökologische Zukunft für uns und unserer Region,
  • eine Beitrag leisten für eine möglichst große Unabhängigkeit Deutschlands von ausländischen Energielieferanten, 
  • den Ausbau der Vorreiterrolle Deutschlands als Klimaschutzland,
  • einen wirtschaftlichen Vorteil, bei dem Wertschöpfung und Gewinne nach Möglichkeit in der Region gehalten werden.

Die Kommunen fordern wir deshalb auf,

  • Betreibermodelle auszuwählen, bei denen Bürgerinnen und Bürger vor Ort auch direkt von den Einnahmen profitieren können (z.B. über Energiegenossenschaften mit jährlichen Dividenden, vergünstigten Stromtarife, Möglichkeit zur Direktinvestition…)
  • die jährlichen Einnahmen der Kommunen z.B. aus Pacht, Trassenentgelten, Gewerbesteuer und möglicher kommunaler Gewinnbeteiligung für Zukunftsinvestitionen verwendet werden, die die Standortattraktivität und Lebensqualität erhöhen und die dezentrale Energieerzeugung vorantreiben

Wichtig ist uns auch, an jedem Standort erneuerbare Energien und Artenschutz ggf. durch Ausgleichsmaßnahmen in Einklang zu bringen. Mit dem Nationalen Artenhilfsprogramm gibt es sogar ein Programm, bei dem der Bund bis zu 95% von solchen Ausgleichsmaßnahmen finanziert. Wir fordern die Regionalverbände auf, diese Chance zu ergreifen und zusammen mit Naturschutzbehörden, Kreisen, Kommunen und Umweltverbänden für jede Region ein regionales Artenhilfskonzept zu erstellen.

Wer wir sind

Der REKORDVERSUCH GRÖSSTES LEBENDIGES WINDRAD DER WELT wurde initiiert von Windkraftverbänden zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb mit Unterstützung von befreundeten Organisationen. Zu den Initiatoren gehören

Unser Zusammenschluss ist unabhängig und überparteilich. Gesellschaftliche Gruppen und Organisationen, die unsere Ziele teilen, sind als Unterstützerinnen willkommen. Aufgrund unserer Überparteilichkeit nehmen wir keine politischen Parteien in die Liste unserer Unterstützerinnen und Unterstützer auf. Wir behalten uns vor, Anfragen von Gruppierungen abzulehnen, die nach unserer Einschätzung unseren demokratischen Zielen und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt entgegenwirken.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.